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Techniker bei der Arbeit

Architekten & Planer – Fachberatung im Glasbau

Glas gehört zu den faszinierendsten Baustoffen der Gegenwart. Es schafft Transparenz, Licht und Leichtigkeit – und gleichzeitig konfrontiert es Planer und Architekten mit einer Vielzahl technischer Anforderungen. Wer Glas im Entwurf berücksichtigt, muss nicht nur ästhetische Fragen beantworten, sondern auch Statik, Bauphysik, Akustik und Sicherheit im Blick haben. Viele dieser Aspekte sind in Normen geregelt, andere bewegen sich in Grauzonen, die nur mit Erfahrung lösbar sind.

Genau hier setzt eine spezialisierte Glasberatung an. Sie ist kein „Luxus“, sondern die Basis, um Projekte effizient, rechtssicher und gestalterisch überzeugend umzusetzen. Während Herstellerseiten meist einzelne Produkte beschreiben, betrachten wir den gesamten Prozess – vom ersten Entwurf bis zur Abnahme. Damit entsteht ein Mehrwert, den weder ein Katalog noch ein pauschales Datenblatt bieten kann.

Normen & Rechtssicherheit

Wer in Deutschland mit Glas plant, kommt an der DIN 18008 nicht vorbei. Sie gilt als „Bibel“ des konstruktiven Glasbaus – und ist zugleich eine der komplexesten Normen im Hochbau. Teil 1 regelt allgemeine Bemessungen, Teil 2 senkrechte Verglasungen, Teil 3 Überkopfverglasungen, Teil 4 begehbares Glas, Teil 5 absturzsichernde Verglasungen und Teil 7 Sonderformen wie punktförmig gelagerte Elemente. Auch Brandschutzverglasungen unterliegen speziellen Regelwerken wie DIN 4102‑13 bzw. EN 13501‑2.

Für Architekten bedeutet das: Schon im Entwurf muss klar sein, ob eine geplante Glasfläche überhaupt normgerecht nachweisbar ist. Planer hingegen stehen vor der Aufgabe, diese Nachweise rechnerisch zu führen. Häufig zeigt sich, dass Standardlösungen nicht ausreichen – dann bleibt nur der Weg über eine Zustimmung im Einzelfall (ZiE) oder eine bauaufsichtliche Zulassung (abZ).

Praxisbeispiel: In einem Verwaltungsbau sollte eine Glasfassade mit 14 m² großen Elementen realisiert werden. Formal war dies nach DIN 18008 Teil 2 nicht abbildbar. Erst durch die Einbindung einer Glasberatung konnte ein Nachweisverfahren gewählt und eine ZiE erwirkt werden. Ohne diese Begleitung wäre das Projekt in der Genehmigungsphase gestoppt worden.

Von der Idee bis zur Umsetzung – wir begleiten Ihr Projekt.

Architekt auf der Baustelle

Tragwerksplanung: Zwischen Ästhetik und Lastannahmen

Glas wirkt leicht – doch statisch betrachtet ist es schwer und empfindlich zugleich. Windlasten, Eigengewicht, Schnee oder Temperaturspannungen beeinflussen jede Planung. Für Planer stellt sich immer die Frage: Welche Glasdicke ist notwendig? Welche Auflagerung ist zulässig? Mithilfe unseres Glasstärkenrechners ermitteln Sie erste Kennwerte und diskutieren diese in der Glasberatung.

Während Softwareprogramme schnelle Antworten liefern, zeigen sie selten die Grenzen der Machbarkeit auf. Architekten wünschen sich schlanke Profile und möglichst großformatige Scheiben. Planer wissen: Jedes zusätzliche Quadratmeter Glas bedeutet höhere Spannungen, komplexere Lagerungen und im Zweifel höhere Kosten.

Eine fundierte Glasberatung vermittelt zwischen beiden Welten. Sie prüft nicht nur Berechnungen, sondern hinterfragt auch Annahmen: Ist eine geplante 10 mm ESG-Scheibe wirklich ausreichend? Oder verlangt die Nutzungssituation nach einem VSG mit spezieller Folie?

Gerade bei Wettbewerben oder frühen Entwurfsphasen ist dieser Input entscheidend. Er verhindert, dass ein Entwurf später „zurückgebaut“ werden muss, weil er statisch nicht nachweisbar ist.

Akustik & Schallschutz: Transparenz ohne Störgeräusche

Offene Grundrisse mit Glaswänden sind in Büros, Hotels und Kliniken beliebt – doch sie bringen ein akustisches Risiko mit sich. Wer einmal versucht hat, in einem gläsernen Besprechungsraum neben einem Großraumbüro ungestört zu arbeiten, kennt das Problem.

Moderne Schallschutzgläser können heute Schalldämmwerte von bis zu 50 dB erreichen. Entscheidend ist jedoch nicht nur das Glas, sondern das gesamte System: Profile, Fugen, Anschlüsse, flankierende Bauteile. Weitere Informationen zur DIN 4109 Schallschutz im Hochbau finden Sie hier.

Eine Glasberatung analysiert die Anforderungen nicht isoliert, sondern im Gebäudekontext. Für einen Klinikflur etwa reicht es nicht, nur die Verglasung zu betrachten. Auch die Übergänge zu Wänden und Decken müssen akustisch dicht sein. Für Architekten heißt das: Sie können transparente Räume gestalten, ohne den Komfort zu opfern. Für Planer bedeutet es: Sie erhalten verlässliche Nachweise, die sich in Ausschreibungen übersetzen lassen.

Energie & Nachhaltigkeit: Glas als Schlüssel zur Zertifizierung

Kein Bauherr fragt heute mehr nur nach Design. Energieeffizienz und Nachhaltigkeit sind zentrale Themen. Glas kann hier Fluch und Segen zugleich sein.

  • Wärmedämmung: Dreifach-Isoliergläser mit U-Werten < 0,7 W/m²K sind heute Standard. (In unserem U‑Wert‑Rechner können Sie erste Werte ermitteln)

  • Sonnenschutz: Selektive Beschichtungen verhindern Überhitzung und reduzieren Kühllasten.

  • Tageslicht: Eine gute Planung maximiert den Lichtdurchlass ohne Blendung.

  • Nachhaltigkeit: Glasprodukte sind recyclebar, erfüllen Umweltproduktdeklarationen (EPD) und sind für DGNB- oder LEED-Zertifikate relevant.

Eine unabhängige Beratung liefert hier nicht nur Zahlen, sondern übersetzt sie in architektonische Konzepte. Beispiel: In einem Hotelneubau konnte durch die Wahl eines hochselektiven Sonnenschutzglases nicht nur der Energieverbrauch gesenkt, sondern auch das Raumgefühl verbessert werden. Architekten konnten dies im Wettbewerb als Alleinstellungsmerkmal nutzen, Planer lieferten die belastbaren Kennwerte.

Bauunternehmer

Sicherheit & Baufehler vermeiden: Die Praxis zeigt die Schwachstellen

Sicherheit im Glasbau umfasst mehrere Dimensionen: Bruchsicherheit, Resttragfähigkeit und Brandschutz. Hier entstehen die größten Unterschiede zwischen Theorie und Praxis.

ESG (Einscheibensicherheitsglas): ist beliebt für Türen und Trennwände, bietet jedoch keine Resttragfähigkeit.


VSG (Verbundsicherheitsglas): ist Pflicht bei Absturzsicherungen; durch Folien wird das Glas im Bruchfall zusammengehalten.


Brandschutzglas: ist in Fluchtwegen unverzichtbar und in den Feuerwiderstandsklassen EI30 bis EI120 erhältlich.

 

Die Erfahrung zeigt: Baufehler entstehen selten durch falsche Produkte, sondern durch Details. Häufige Fehler sind unsaubere Kanten, falsche Dichtstoffe oder unzureichende Auflagerungen. In einem Schulneubau führte eine fehlerhafte Lagerung zu mehreren Glasbrüchen im ersten Jahr – ein Schaden im sechsstelligen Bereich.

 

Eine Glasberatung erkennt solche Risiken frühzeitig. Sie liefert Checklisten für Ausschreibungen, prüft Details in der Planung und begleitet die Ausführung. So wird Glas nicht zum Risiko, sondern zum sicheren Gestaltungselement.

Integration in den Bauprozess: Von Entwurf bis Abnahme

Viele Architekten/in und Planer werden erst dann hinzugezogen, wenn es „brennt“. Doch Glasberatung entfaltet ihren größten Nutzen, wenn sie von Anfang an eingebunden ist.

  • In der Entwurfsphase helfen wir Architekten, die Gestaltungsfreiheit realistisch einzuschätzen.

  • In der Genehmigungsphase unterstützen wir Planer bei statischen Nachweisen und Normenprüfungen.

  • In der Ausführung sorgen wir dafür, dass Details umgesetzt werden, ohne den Entwurf zu verwässern.

  • In der Abnahme prüfen wir auf Ausführungsmängel und dokumentieren für den Bauherrn.

So entsteht ein roter Faden durch das gesamte Projekt – und nicht eine „Feuerwehrlösung“ kurz vor Schluss.

Innovationen & Trends: Mehr als Standardverglasung

Wer die Zukunft des Bauens gestalten will, muss auch beim Glas innovativ denken.

  • Smart Glass: steuerbare Transparenz, ideal für Besprechungsräume oder Fassaden.

  • Vogelschutzglas: zunehmend Pflicht in städtischen Gebieten.

  • Selbstheilendes Glas: noch in der Forschung, aber perspektivisch relevant.

  • Adaptive Fassaden: Glas als Teil intelligenter Gebäudehüllen.

Für Architekten bieten diese Technologien gestalterische Optionen, für Planer neue technische Herausforderungen. Eine fundierte Beratung hilft beiden Seiten, Innovationen sicher in den Bauprozess einzubinden.

Planungssicherheit für Ihr Bauvorhaben – mit GlasLotsen an Ihrer Seite.

Image by Oxana Melis

Werkzeuge & Services: Praktische Hilfen für den Alltag

Damit Wissen nicht abstrakt bleibt, stellen wir Architekten und Planern konkrete Tools zur Verfügung:

  • Glasstärken- und U-Wert-Rechner für schnelle Vorplanungen.

  • Ausschreibungstexte (GAEB, Word) für direkte Übernahme in Leistungsverzeichnisse.

  • Checklisten zur Fehlervermeidung in der Planung.

Diese Werkzeuge machen den Unterschied zwischen Theorie und Praxis. Sie sparen Zeit, vermeiden Missverständnisse und sorgen dafür, dass Projekte reibungsloser ablaufen.

Glasberatung als Wettbewerbsvorteil

Architekten und Planer stehen heute zwischen hohen ästhetischen Ansprüchen, komplexen Normen und steigenden Anforderungen an Nachhaltigkeit. Glas kann dabei zum Stolperstein – oder zum Erfolgsfaktor werden.

Eine professionelle Glasberatung ist der Schlüssel, um Projekte effizient, sicher und zukunftsfähig umzusetzen. Sie schafft Planungssicherheit, verhindert Baufehler und eröffnet gestalterische Freiheiten.

Unser Angebot: Lassen Sie uns Ihr Projekt von Anfang an begleiten. So wird Glas nicht zum Risiko – sondern zum starken Gestaltungselement, das Ihr Bauwerk einzigartig macht.

Ihr nächstes Projekt – Wir sind für Sie da!

Haben Sie Fragen, möchten ein unverbindliches Angebot anfordern oder benötigen Unterstützung bei Ihrem Projekt? Füllen Sie einfach das Formular aus, und unser Team wird sich schnellstmöglich mit Ihnen in Verbindung setzen.

Prof. Dipl.-Ing. Rudolf Schricker
Nasses Glas
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Glas wird als perfekt betrachtet, weil es eine einzigartige Kombination von Eigenschaften bietet: Es ist transparent, chemisch inert, hitzebeständig, langlebig und ästhetisch ansprechend. Diese Vielseitigkeit macht es zu einem unverzichtbaren Material in Bereichen wie Architektur, Lebensmittel- und Medizinindustrie sowie in Haushalten.

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