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Schallschutz bei Glastrennwänden – Ruhe und Transparenz vereint

Xframe Glastrennwände in moderner Bürolandschaft

Warum Schallschutz bei Glastrennwänden immer wichtiger wird

Offene Raumkonzepte, flexible Grundrisse und viel Tageslicht bestimmen die moderne Arbeitswelt. Glas spielt dabei eine Schlüsselrolle – es schafft Sichtbezüge, Leichtigkeit und Atmosphäre. Doch wo Kommunikation auf Konzentration trifft, wird Akustik zum entscheidenden Qualitätskriterium.


Eine gut geplante Glastrennwand sorgt nicht nur für optische Struktur, sondern auch für akustische Ruhe. Sie kann Gespräche dämpfen, Störungen minimieren und dennoch Offenheit bewahren. Voraussetzung: der richtige Systemaufbau, passgenaue Profile und eine präzise Ausführung bis ins Detail.


Grundlagen: Wie Schallschutz bei Glastrennwänden entsteht

Schall breitet sich als Welle durch Luft und Materialien aus. Eine Trennwand wirkt wie ein Filter, der diese Schwingungen abschwächt. Das Maß dafür nennt sich bewertetes Schalldämm-Maß Rw, angegeben in Dezibel (dB). Je höher der Wert, desto besser die Dämmung.


Bei Glaswänden wird der Schall auf mehreren Wegen übertragen – durch das Glas selbst, über Fugen, Profile und angrenzende Bauteile. Schon kleine Undichtigkeiten können den Effekt spürbar reduzieren.


Typische Rw-Bereiche:

  • Einfachverglasung: ca. 35–40 dB

  • Doppelverglasung: ca. 45–55 dB

  • Akustikglas oder Spezialaufbau: bis zu 60 dB


Damit kann eine hochwertige Glaswand denselben Schallschutz bieten wie eine massive Trockenbauwand – jedoch mit dem zusätzlichen Vorteil von Transparenz und Lichtdurchlässigkeit.


Technische Faktoren, die den Schallschutz bestimmen

1. Glasaufbau und Materialkombination

Dicke, Gewicht und Aufbau der Scheiben beeinflussen das Schalldämmmaß maßgeblich. Verbundglas mit Akustikfolie oder asymmetrische Glasstärken unterdrücken Resonanzen und steigern die Dämmwirkung.


2. Zwischenräume und Folienschichten

Bei doppelten Verglasungen erhöht ein Luft- oder Folienzwischenraum die Schallabsorption. Eine größere Distanz oder spezielle Zwischenschichten können die Dämpfung weiter verbessern.


3. Profile und Dichtungen

Rahmen, Zargen und Anschlussdetails sind akustisch besonders sensibel. Schallentkoppelte Profile, elastische Dichtungen und fachgerecht geschlossene Fugen verhindern Schallbrücken zwischen Wand, Decke und Boden.


4. Türsysteme

Türen gelten als Schwachpunkt jeder Trennwand. Systeme mit absenkbaren Bodendichtungen, umlaufenden Dichtprofilen und verdeckten Zargen sichern die Gesamtleistung.


5. Montagequalität

Der Schallschutz bei Glastrennwänden steht und fällt mit der Ausführung. Selbst kleinste Undichtigkeiten oder unsaubere Anschlüsse können mehrere Dezibel kosten. Präzision auf der Baustelle ist daher ebenso wichtig wie die Systemwahl.


Normen und rechtliche Vorgaben

Für den akustischen Nachweis gelten verschiedene Regelwerke:

  • DIN 4109 – legt die bauaufsichtlichen Mindestanforderungen an den Schallschutz fest.

  • DIN EN ISO 10140 und DIN EN 717-1 – definieren Prüfverfahren und Bewertungsmethoden.

  • DIN EN 12758 – beschreibt Anforderungen an Schallschutzglas.

  • DGNB TEC 1.2 – bezieht akustischen Komfort in die Nachhaltigkeitsbewertung von Gebäuden ein.


In der Praxis werden die Werte projektspezifisch festgelegt. Für Standardbüros gelten rund 45 dB als guter Richtwert, für Besprechungsräume oder Kanzleien 50 bis 60 dB. Der Nachweis erfolgt meist über Prüfzeugnisse des Systemherstellers.


Systemvarianten im Vergleich

Systemtyp

Aufbau

Typischer Rw-Wert

Anwendungsbereich

Einfachverglasung

ESG 10–12 mm

35–40 dB

Optische Zonierung, geringe Akustikanforderungen

Doppelverglasung

Zwei ESG/VSG mit Luftkammer

45–55 dB

Büros, Besprechungsräume, Praxisräume

Akustikglas / Spezialsystem

VSG mit Akustikfolie, entkoppelte Profile

55–60 dB +

Vertrauliche Zonen, Kanzleien, Konferenzräume

Die tatsächliche Dämmleistung hängt immer vom Gesamtsystem ab – Glas, Profile, Türen und Anschlüsse wirken gemeinsam.


Kosten und Wirtschaftlichkeit

Akustisch optimierte Glaswände sind technisch anspruchsvoller als einfache Systeme. Entsprechend liegen die Kosten je nach Ausstattung 20 bis 50 Prozent über Standardlösungen.Dafür steigt die Raumqualität deutlich: weniger Lärm, bessere Verständigung, höhere Produktivität und längere Nutzungsdauer.

Langfristig lohnt sich der Mehraufwand. Wer Ruhe und Licht intelligent kombiniert, schafft Räume, die nicht nur schön aussehen, sondern messbar besser funktionieren.


Planung und Ausführung in der Praxis

  1. Nutzungsanforderung definieren – Welche Räume benötigen welchen Rw-Wert?

  2. System wählen – Glasaufbau, Profilart, Türsystem und Höhe festlegen.

  3. Detailplanung – Anschlüsse zu Wand, Decke und Boden akustisch entkoppeln.

  4. Nachweis – Prüfberichte und Zertifikate vom Hersteller einfordern.

  5. Montage überwachen – Fugen abdichten, Flankenübertragung vermeiden.

  6. Qualitätskontrolle – Nachmessung oder Stichprobenprüfung nach Fertigstellung.


So lässt sich sicherstellen, dass der geplante Schallschutz bei Glastrennwänden auch in der Nutzung wirksam bleibt.


Nachhaltigkeit und Zukunftsperspektive

Modulare Glastrennwände sind in vielen Fällen demontierbar und wiederverwendbar. Das schont Ressourcen und reduziert den CO₂-Fußabdruck. Aluminiumprofile und Gläser sind voll recyclingfähig und passen damit in das Konzept zirkulärer Bausysteme.

Auch bei Zertifizierungen wie DGNB oder LEED gewinnt der akustische Komfort an Bedeutung. Ein System, das hohe Schallschutzwerte bietet und gleichzeitig nachhaltig produziert wird, verbessert die Gesamtbewertung eines Gebäudes erheblich.

Zukünftig wird der Schallschutz bei Glastrennwänden noch digitaler gedacht: Simulationen, akustische 3D-Modelle und intelligente Gläser mit variabler Dämpfung werden zur neuen Planungsgrundlage.


Der Schallschutz bei Glastrennwänden ist ein zentrales Thema in der zeitgenössischen Architektur. Er entscheidet darüber, ob offene Raumstrukturen funktionieren – und ob Menschen sich wohlfühlen. Moderne Systeme beweisen, dass Transparenz und Ruhe kein Gegensatz sind, sondern sich gegenseitig verstärken.


Wer früh plant, sorgfältig ausführt und auf geprüfte Systeme setzt, schafft Arbeitsräume, die akustisch wie ästhetisch überzeugen.


FAQ

Welche Schallschutzwerte gelten bei Glastrennwänden als gut?

Ab 45 dB beginnt effektiver Schallschutz; ab 50 dB spricht man von einer hochwertigen Ausführung.


Können Glastrennwände so gut dämmen wie massive Wände?

Ja – moderne Systeme erreichen bis zu 60 dB Rw und stehen Trockenbauwänden in nichts nach.


Wovon hängt die Leistung ab?

Von Glasart, Profiltechnik, Dichtungssystem und der Montagequalität.


Ist eine nachhaltige Nutzung möglich?

Viele Systeme sind modular und können nach Umbauten wiederverwendet werden.


Warum sollte man den Schallschutz früh planen?

Weil Anschlüsse und Raumaufteilung maßgeblich über die akustische Qualität entscheiden – und spätere Nachbesserungen aufwendig sind.

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